400 Flüchtlingsplätze sind keine Alternative für 2.000 geplante Wohnungen

Mieterverein fordert klares nein von Oberbürgermeister und Gemeinderat zur Flüchtlingsunterkunft auf dem IBM-Areal

„In Anbetracht der 30.000 in Stuttgart fehlenden Wohnungen muss die Stadt sich für den dringend notwendigen Wohnungsbau auf allen geeigneten Flächen einsetzen und darf keine Zwischennutzung hinnehmen, die den Bau zusätzlicher Wohnungen auf den Sankt Nimmerleinstag verschiebt“, fordert der Mieterverein. Wenn zukünftig, wie im letzten Jahr, nur 800 zusätzliche Wohnungen in Stuttgart entstehen, müssten Wohnungssuchende 40 Jahre warten, bis sich der Wohnungsmarkt entspannt.

„In einer Zeit großer Wohnungsnot ist es unverantwortlich, wenn die Stadt auf einer für 2.000 Wohnungen vorgesehenen Fläche für ca. 5.000 Bewohner nun eine Bebauung mit Unterkünften für 400 Flüchtlinge hinnimmt!“, kritisiert Mietervereinschef Rolf Gaßmann die jetzt bekannten Pläne der Landesregierung. Seit Jahren erkläre die Stadt den völlig unzureichenden Wohnungsbau in Stuttgart mit dem Mangel an Bauflächen. Wenn es aber Chancen zum Kauf geeigneter Flächen gebe, versage die Stadt, wie zuletzt 2015 beim verpatzten Kauf des Eiermann-Areals.

Weder für Flüchtlinge noch für die Stadt sei es eine gute Lösung, wenn 400 Flüchtlinge ghettoartig in einem verkehrsmäßig nicht an die Stadt angebunden Quartier angesiedelt werden. Land und Stadt sollten neue Aufnahmekapazitäten besser auf an den ÖPNV angeschlossenen und untergenutzten Gewerbeflächen schaffen, z.B. im ehemaligen Gaswerk am Neckar in Stuttgart Ost. „Die Errichtung neuer Unterkünfte für Flüchtlinge darf nicht gegen den Bau neuer Wohnviertel für die Stuttgarter Einwohner ausgespielt werden“, fordert Gaßmann.

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